Hans Wittwer „ Die Dresdener Ringerlegende „
Ausgewählte Biografie
Hans Wittwers Leben war von großer sportlicher Leidenschaft u. Ehrgeiz geprägt. Er war der Gründer unserer Abteilung Ringen beim SV Dresden-Mitte 1950 e.V. ehemals BSG Empor Dresden-Mitte. Er wurde am 25.11. 1901 in Dresden als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren.
1919 begann seine außergewöhnliche sportliche Entwicklung als Ringer beim Dresdener Sportverein „ Sandow“. Zu dieser Zeit bestimmten die Berufsringer das Sportklima in der Stadt. Aber diesen „Berufssport“ wollte Hans Wittwer nie betreiben. Er erkannte frühzeitig die negativen Machenschaften der Berufsringer. In den zwanziger Jahren entstanden in Dresden weitere Amateursportvereine wie Germania Dresden-Löbtau, Verein Hohenzollern, Verein Hektor, Verein Achilles, Verein Siegfried und Verein Herkules um einige bekannte Ringervereine zu nennen. Der Ringkampfsport war zu dieser Zeit wesentlich umfangreicher in Dresden verbreitet als heute. Hans Wittwer blieb trotz zahlreichen Angeboten der Berufsringer den olympischen Amateur-Ringkampfsport beim Ringerverein Sandow erhalten.
Er entwickelte sich in den 20-ziger Jahren zu einen vielseitigen Kampf- und Kraftsportler. So trainierte er zeitweise Judo, Gewichtheben und ging auch häufig klettern in die Sächsische Schweiz. Seine Leidenschaft gehörte jedoch immer den Freistilringen. Am Anfang seiner nationalen und internationalen Laufbahn standen zweimalige Siegerplatzierungen im Ringen bei den Arbeiterolympiaden in Wien.
Das Jahr 1934 war für Hans Wittwer das erfolgreichste Wettkampfjahr : 28.07. 1934 Deutscher Meister im Judo in Nürnberg
09.09. 1934 Deutscher Meister im Ringen (Federgewicht) mit gleichzeitiger Nominierung in die Deutsche Nationalmannschaft. Er ist bisher der einzige Dresdener der Deutscher Meister im Olympischen Ringen wurde. Oktober 1934 sein größter Erfolg Hans Wittwer belegte bei den Europameisterschaften in Stockholm einen internal sehr beachteten 2.Platz und holte für Deutschland die Silbermedaille.
27.11. 1934 belegte er bei den Judo-Europameisterschaften in Dresden den 1.Platz und wurde Europameister. Damit hatte er für sich entschieden wer der stärkere Kampfsportler der Sportarten Ringen bzw. Judo war. Die Judokas zeigten sich überheblich und wurden von einem Ringer besiegt.
Im Dezember 1934 war dann in Sachsen für Hans Wittwer die feierliche Verabschiedung in die Deutsche Olympische Mannschaft. Er intensivierte ehrgeizig das Training.
1935 nahm an mehreren internationalen Ringerturnieren in Skandinavien teil.
Leider verletzte er sich 1936 , dadurch konnte er sein Hauptziel mit der Teilnahme an der Olympiade in Berlin nicht erfüllen.
1937 begann er wieder mit den Wettkämpfen und gewann die Sachsenmeisterschaft.
Nun kamen die schweren Kriegsjahre die zum 2.Weltkrieg führten und Hans Wittwer kam zum Militär. Kurz vor Kriegsende gelang ihm die Flucht aus Rumänien. Er flüchte mit viel Mut völlig auf sich gestellt über 6 Grenzen und hatte Glück nicht in die Gefangenschaft zu geraten.
1945 kam er wieder in Dresden an und dachte sofort an den Neuaufbau des Ringkampfsportes.
Da dies zu dieser Zeit es von der sowjetischen Kommandantur untersagt war Kampfsport zu treiben begab sich Hans Wittwer persönlich zum sowjetischen Kommandeur. Er erhielt die Erlaubnis von 1945 bis 1947 in Dresden-Weißer Hirsch im Lahmann- Sanatorium Ringertraining durchführen zu können.
1949 fanden dann die ersten Sachsenmeisterschaften nach dem Krieg im Ringen wieder statt. Hans Wittwer wurde siegreich Sachsenmeister.
Jetzt begann auch der eigentliche Wiederaufbau des Ringkampfsportes in Mitteldeutschland. Es mussten neue Verbandsstrukturen geschaffen werden.
Dazu fand 1950 der erste Ringerlehrgang in der Gaststätte“ Gohliser Windmühle“ statt, wo noch heute die historische Holländermühle steht. Hans Wittwer war einer der wichtigsten Organisatoren dieses Ringertreffens.
1950 nahm er die Ringertrainerarbeit beim SV Einheit Dresden auf. Gleichzeitig begannen auch die zielgerichtete Trainer und Organisationsarbeit in den Ringervereinen in der DDR.
Hans Wittwer trainierte nun Schüler-, Jugend- und Männermannschaften. Mitte der fünfziger Jahre erhielt er die Berufung als Cheftrainer beim ASV Leipzig. Er übernahm das Training vieler Spitzenathleten. In dieser Zeit musste er sich nochmal auf die Schulbank setzen und das Trainerdiplom der DDR ablegen. Als 1958 die Ringer des ASV Leipzig auf Beschluss zentral beim ASK Rostock integrierten beendete Hans Wittwer mit 58 Jahren seine hauptberufliche Arbeit als Trainer und kam nach Dresden zurück. Dieser einschneidende Schritt in seinen Leben war vor allem familiär begründet.
In Dresden angekommen arbeitete er im Schlachthofkombinat. Seine Leidenschaft und Interesse gehörte jedoch weiter den Ringkampfsport.
1959 gründete er die Ringerabteilung von der BSG Empor Dresden-Mitte den jetzigen SV Dresden-Mitte 1950 e.V. ( Die Umbenennung war 1990 juristisch begründet ).
Hans Wittwer widmete sich in Dresden wieder ehrenamtlich den Kinder- und Jugendtraining. Er formierte mit Ringern aus Meißen und Sohland Jugend- und Männermannschaften.
Besonderes Augenmerk legte er stets der Ausbildung von Übungsleitern und Kampfrichtern. Aus dieser Zeit sind in unserer Abteilung noch die Sportfreunde Gemeinhardt, Burkhardt, Stenzel und Vetter Abteilungsmitglieder die alle bei Hans Wittwer trainierten.
Leider starb er am 14.11. 1970 für uns viel zu zeitig. Die noch jungen Sportfreunde Gemeinhardt u. Burkhardt haben 1970 in der kritischen Phase die Trainer-und Organisationsarbeit übernommen.
In Würdigung des erfolgreichen Ringer, vorbildlichen Trainer und Sportorganisatoren führt die Abteilung Ringen des SV Dresden-Mitte 1950 e.V. seit 1974 ohne Unterbrechung das jährliche Hans Wittwer Gedenkturnier durch. Es findet immer im Monat November statt und ist ein Jahresevent für die Nachwuchsringer welches von den Ringervereinen Mitteldeutschlands sehr gut angenommen wird. Darüber wäre Hans Wittwer sehr erfreut und stolz.
Dresden, 16.10. 2016 HJB
Hans Wittwers Leben war von großer sportlicher Leidenschaft u. Ehrgeiz geprägt. Er war der Gründer unserer Abteilung Ringen beim SV Dresden-Mitte 1950 e.V. ehemals BSG Empor Dresden-Mitte. Er wurde am 25.11. 1901 in Dresden als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren.
1919 begann seine außergewöhnliche sportliche Entwicklung als Ringer beim Dresdener Sportverein „ Sandow“. Zu dieser Zeit bestimmten die Berufsringer das Sportklima in der Stadt. Aber diesen „Berufssport“ wollte Hans Wittwer nie betreiben. Er erkannte frühzeitig die negativen Machenschaften der Berufsringer. In den zwanziger Jahren entstanden in Dresden weitere Amateursportvereine wie Germania Dresden-Löbtau, Verein Hohenzollern, Verein Hektor, Verein Achilles, Verein Siegfried und Verein Herkules um einige bekannte Ringervereine zu nennen. Der Ringkampfsport war zu dieser Zeit wesentlich umfangreicher in Dresden verbreitet als heute. Hans Wittwer blieb trotz zahlreichen Angeboten der Berufsringer den olympischen Amateur-Ringkampfsport beim Ringerverein Sandow erhalten.
Er entwickelte sich in den 20-ziger Jahren zu einen vielseitigen Kampf- und Kraftsportler. So trainierte er zeitweise Judo, Gewichtheben und ging auch häufig klettern in die Sächsische Schweiz. Seine Leidenschaft gehörte jedoch immer den Freistilringen. Am Anfang seiner nationalen und internationalen Laufbahn standen zweimalige Siegerplatzierungen im Ringen bei den Arbeiterolympiaden in Wien.
Das Jahr 1934 war für Hans Wittwer das erfolgreichste Wettkampfjahr : 28.07. 1934 Deutscher Meister im Judo in Nürnberg
09.09. 1934 Deutscher Meister im Ringen (Federgewicht) mit gleichzeitiger Nominierung in die Deutsche Nationalmannschaft. Er ist bisher der einzige Dresdener der Deutscher Meister im Olympischen Ringen wurde. Oktober 1934 sein größter Erfolg Hans Wittwer belegte bei den Europameisterschaften in Stockholm einen internal sehr beachteten 2.Platz und holte für Deutschland die Silbermedaille.
27.11. 1934 belegte er bei den Judo-Europameisterschaften in Dresden den 1.Platz und wurde Europameister. Damit hatte er für sich entschieden wer der stärkere Kampfsportler der Sportarten Ringen bzw. Judo war. Die Judokas zeigten sich überheblich und wurden von einem Ringer besiegt.
Im Dezember 1934 war dann in Sachsen für Hans Wittwer die feierliche Verabschiedung in die Deutsche Olympische Mannschaft. Er intensivierte ehrgeizig das Training.
1935 nahm an mehreren internationalen Ringerturnieren in Skandinavien teil.
Leider verletzte er sich 1936 , dadurch konnte er sein Hauptziel mit der Teilnahme an der Olympiade in Berlin nicht erfüllen.
1937 begann er wieder mit den Wettkämpfen und gewann die Sachsenmeisterschaft.
Nun kamen die schweren Kriegsjahre die zum 2.Weltkrieg führten und Hans Wittwer kam zum Militär. Kurz vor Kriegsende gelang ihm die Flucht aus Rumänien. Er flüchte mit viel Mut völlig auf sich gestellt über 6 Grenzen und hatte Glück nicht in die Gefangenschaft zu geraten.
1945 kam er wieder in Dresden an und dachte sofort an den Neuaufbau des Ringkampfsportes.
Da dies zu dieser Zeit es von der sowjetischen Kommandantur untersagt war Kampfsport zu treiben begab sich Hans Wittwer persönlich zum sowjetischen Kommandeur. Er erhielt die Erlaubnis von 1945 bis 1947 in Dresden-Weißer Hirsch im Lahmann- Sanatorium Ringertraining durchführen zu können.
1949 fanden dann die ersten Sachsenmeisterschaften nach dem Krieg im Ringen wieder statt. Hans Wittwer wurde siegreich Sachsenmeister.
Jetzt begann auch der eigentliche Wiederaufbau des Ringkampfsportes in Mitteldeutschland. Es mussten neue Verbandsstrukturen geschaffen werden.
Dazu fand 1950 der erste Ringerlehrgang in der Gaststätte“ Gohliser Windmühle“ statt, wo noch heute die historische Holländermühle steht. Hans Wittwer war einer der wichtigsten Organisatoren dieses Ringertreffens.
1950 nahm er die Ringertrainerarbeit beim SV Einheit Dresden auf. Gleichzeitig begannen auch die zielgerichtete Trainer und Organisationsarbeit in den Ringervereinen in der DDR.
Hans Wittwer trainierte nun Schüler-, Jugend- und Männermannschaften. Mitte der fünfziger Jahre erhielt er die Berufung als Cheftrainer beim ASV Leipzig. Er übernahm das Training vieler Spitzenathleten. In dieser Zeit musste er sich nochmal auf die Schulbank setzen und das Trainerdiplom der DDR ablegen. Als 1958 die Ringer des ASV Leipzig auf Beschluss zentral beim ASK Rostock integrierten beendete Hans Wittwer mit 58 Jahren seine hauptberufliche Arbeit als Trainer und kam nach Dresden zurück. Dieser einschneidende Schritt in seinen Leben war vor allem familiär begründet.
In Dresden angekommen arbeitete er im Schlachthofkombinat. Seine Leidenschaft und Interesse gehörte jedoch weiter den Ringkampfsport.
1959 gründete er die Ringerabteilung von der BSG Empor Dresden-Mitte den jetzigen SV Dresden-Mitte 1950 e.V. ( Die Umbenennung war 1990 juristisch begründet ).
Hans Wittwer widmete sich in Dresden wieder ehrenamtlich den Kinder- und Jugendtraining. Er formierte mit Ringern aus Meißen und Sohland Jugend- und Männermannschaften.
Besonderes Augenmerk legte er stets der Ausbildung von Übungsleitern und Kampfrichtern. Aus dieser Zeit sind in unserer Abteilung noch die Sportfreunde Gemeinhardt, Burkhardt, Stenzel und Vetter Abteilungsmitglieder die alle bei Hans Wittwer trainierten.
Leider starb er am 14.11. 1970 für uns viel zu zeitig. Die noch jungen Sportfreunde Gemeinhardt u. Burkhardt haben 1970 in der kritischen Phase die Trainer-und Organisationsarbeit übernommen.
In Würdigung des erfolgreichen Ringer, vorbildlichen Trainer und Sportorganisatoren führt die Abteilung Ringen des SV Dresden-Mitte 1950 e.V. seit 1974 ohne Unterbrechung das jährliche Hans Wittwer Gedenkturnier durch. Es findet immer im Monat November statt und ist ein Jahresevent für die Nachwuchsringer welches von den Ringervereinen Mitteldeutschlands sehr gut angenommen wird. Darüber wäre Hans Wittwer sehr erfreut und stolz.
Dresden, 16.10. 2016 HJB